Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie viele Ihrer Freunde eigentlich im Zweifelsfall zu Ihnen stehen würden? Eine aktuelle Studie zeigt, dass die Deutschen dabei nur auf die Hälfte ihres Freundeskreises zählen.Insgesamt hat die Lebenssituation großen Einfluss auf die Anzahl und Qualität der sozialen Kontakte.
Das Institut myMarktforschung.de hat im Rahmen einer repräsentativen Umfrage im Januar 2017 1.039 Personen zwischen 18 und 70 Jahren online zur Anzahl und Qualität ihrer sozialen Kontakte befragt. Untersucht wurde, wie viele Freunde die Deutschen im Durchschnitt haben und wie viele davon sie als wahre Freunde bezeichnen würden. Außerdem wurde erhoben, mit wie vielen Verwandten sie in regelmäßigem Kontakt stehen und mit wie vielen Gegenspielern – Personen, mit denen es häufig Konflikte gibt – sie zurechtkommen müssen.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Deutschen im Durchschnitt sechs Freunde in ihrem sozialen Umfeld haben. Drei Freunde davon zählen die Befragten zu ihren wahren Freunden. Außerdem steht der durchschnittliche Bundesbürger mit zehn Verwandten in regelmäßigem Kontakt. Aber nicht alle sozialen Kontakte sind positiv: zwei Drittel der Deutschen müssen mindestens eine Person in ihrem persönlichen Umfeld ertragen, mit der es öfter zu Konflikten kommt.
Geld macht bekanntermaßen nicht glücklich, aber offenbar zumindest interessant, wie myMarktforschung in ihrer Studie belegen. Je höher das Einkommen ist, desto mehr soziale Kontakte haben die Deutschen. Ein hohes Einkommen zieht bis zu vier zusätzliche Freunde an, darunter allerdings nur einen wahren. Mehr Geld auf dem Konto erhöht auch die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Verwandtschaft regelmäßig meldet: Während Personen mit einem Haushaltsnettoeinkommen von über 7.500 Euro mit zwölf Verwandten in Verbindung stehen, sind es bei unter 2.000 Euro nur acht.
Wie die Studie zeigt, sind Schule, Uni und Arbeit die besten Kennlernplätze, denn Schüler, Studenten und Azubis haben durchschnittlich neun Freunde. Aber auch seine Gegenspieler trifft man dort. Erwerbstätige und junge Menschen in Ausbildung tragen durchschnittlich mit zwei Personen regelmäßig Konflikte aus, wohingegen Arbeitslose und Rentner in der Regel keine Feinde in ihrem sozialen Umfeld haben.
Das Klischee des kontaktfreudigeren weiblichen Geschlechts bestätigt sich im Übrigen nicht, denn Männer und Frauen haben im Durchschnitt die gleiche Anzahl an Freunden, regelmäßig kontaktierten Verwandten und Gegenspielern.
Die meisten Kontakte entstehen offenbar im ersten Lebensdrittel. Danach setzen Kinder, berufliche Verpflichtungen und Partnerschaften den Freundschaften zu: In den Dreißigern verlieren die Deutschen im Schnitt zwei Wegbegleiter, darunter auch einen wahren Freund. Erfreulich ist, dass nur sechs Prozent der Menschen in Deutschland sich auf gar keinen wahren Freund verlassen können, wie myMarktforschung in der Studie belegen kann.