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Ärzte waren vor Abschaffung der PKV

Steuerlast (Fotalia)Die deutsche Ärzte sehen bei Einführung der Bürgerversicherung fatale Folgen für Patienten.

Als Folge des Umbau des Gesundheitssystems zu einer Bürgerversicherung befürchten deutsche Haus- und Fachärzte rationierte medizinische Leistungen, eingeschränkte Therapiefreiheit und eine bedrohte Versorgungsqualität. Das ist das das Ergebnis einer repräsentativen Studie des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid im Auftrag des Wirtschaftsmagazins FOCUS-MONEY. Befragt wurden 500 niedergelassene Ärzte (100 Allgemeinmediziner sowie 400 Fachärzte). Umfragezeitraum war 12. April bis 7. Mai. 87 Prozent der Befragten lehnen demnach den Umbau des Gesundheitssystems zu einer Bürgerversicherung ab, nur 13 Prozent würden ihre Einführung begrüßen. Bürgerversicherung bedeutet eine einheitliche Krankenversicherung für alle Bundesbürger mit einer starken Einschränkung oder Abschaffung der privaten Krankenvollversicherung.

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Die Mediziner erwarten im Falle der Einführung einer Bürgerversicherung einen verstärkten Druck zu budgetieren und medizinische Leistungen zu rationieren (80 Prozent). Außerdem sind die Ärzte der Meinung, dass dann die ärztliche Therapiefreiheit eingeschränkt (65 Prozent) und die Versorgungsqualität der Patienten bedroht wäre (59 Prozent). Weitere mögliche Folgen wären nach Einschätzung der niedergelassenen Mediziner eine Verzögerung in der Etablierung neuer Behandlungsmethoden mangels Wettbewerbs (51 Prozent) und eine bedrohte freie Arztwahl (44 Prozent). Bei dieser Frage waren mehrere Antworten möglich.

Das derzeitige Gesundheitssystem, also das Nebeneinander von gesetzlichen (GKV) und privaten (PKV) Krankenversicherern, findet hingegen die Zustimmung der Mediziner.70 Prozent der befragten Fachärzte und Allgemeinmediziner halten das derzeitige System für „sehr gut“ oder „eher gut“, 30 Prozent für „eher schlecht“ oder „sehr schlecht“.

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Bei aller grundsätzlichen Zustimmung zum heutigen System üben die Ärzte auch Kritik. Momentan sehen sich laut der Umfrage fast sechs von zehn Medizinern nicht in der Lage, einen Kassenumsatz zu erzielen, der ein ausreichendes Einkommen und Finanzmittel für Investitionen gewährleistet.

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