Edwards ist extrem pessimistisch, weil er eine Rezession in einer überschuldeten Welt erwartet. Das werde die Börsen abwärts ziehen. Aktien seien zu hoch bewertet und damit anfällig. Edwards ist schon lange bekannt als Ultra-Pessimist. Aber jetzt sieht er die Rezession nahe: „Die kommt vielleicht sehr schnell, denn die Gewinne und Margen verschlechtern sich schon.“
Der Brite beruft sich auf eine Untersuchung der Börsenentwicklung an der Wall Street in den letzten 10! 0 Jahren. Es habe drei lange Abwärtsbewegungen gegeben, jede mit mehreren Rezessionen und sinkenden Aktienbewertungen. Nach diesem Muster kommt er zu dem Schluss: „Ich sehe dann den S&P 500 bis auf 550 Punkte fallen.“ Derzeit steht der US-Aktienindex bei über 2000 Zählern.
Der Analyst rechnet im Zuge der Rezession mit weiteren Zinssenkungen. „Der US-Leitzins kann vielleicht auf minus fünf Prozent gedrückt werden. Das wäre dann auch so ähnlich in der Eurozone und in Japan“, sagt er. Die zehnjährigen US-Staatsanleihen könnten von jetzt knapp zwei Prozent Rendite auf minus ein Prozent sinken. Auch deutsche Zehnjährige würden deutlich ins Minus rutschen. Anleihen seien deshalb die bessere Alternative im Vergleich zu Aktien. Edwards zu seinen privaten Anlagen: „Das meiste halte ich in Cash, ein wenig Anleihen. Dazu kommt Gold.“ Er glaubt an einen deutlich steigenden Goldpreis.