Europas größter Versicherungskonzern Allianz warnt vor einem Markteinbruch an den internationalen Börsen im zweiten Quartal. „Ja, das Risiko besteht“, sagte die für die Vermögensverwaltung zuständige Vorstandsfrau Jacqueline Hunt im Interview mit dem Handelsblatt. „Wir leben in einem Jahr mit großer Unsicherheit“, sagte sie zu der Gefahr einer neuen Eurokrise. „Ich halte es durchaus für möglich, dass wir in eine neue Phase der Instabilität in Europa zurückfallen können.“
Es ist eine eindringliche Mahnung, die aus berufenem Munde kommt. Die in Südafrika geborene Managerin ist für die gesamte Vermögensverwaltung Münchener Konzerns verantwortlich, der derzeit insgesamt rund zwei Billionen Dollar Kundengelder verwaltet.
Trotz des schwierigen Umfelds sieht die Allianz-Vorstandsfrau positiv auf die Entwicklung bei Pimc o, der lange schwächelnden Vermögensverwaltungstochter. „Pimco muss sich nicht neu erfinden, sondern nur stabilisieren und weiterentwickeln“, betonte sie. „Das Anleihegeschäft ist weiter Kern von Pimco, aber man will in den nächsten Jahren das Geschäft mit alternativen Investments und Private-Equity ausbauen“, gab sie als Leitlinie aus.
Die gebürtige Südafrikanerin hat allerdings nicht nur Wachstumspläne für Pimco, sondern auch für die zweite Vermögenstochter Allianz Global Investors. „Ich könnte mir vorstellen, dass Allianz Global Investors in ein oder zwei Jahren in China als Vermögensverwalter vor Ort sein wird“, kündigte Hunt an. „Just im Dezember haben sie die Lizenz erhalten, dort als Wholly Foreign Owned Enterprise – also ohne chinesischen Miteigentümer – als Vermögensverwalter tätig zu sein.“