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Böse Überraschung für Millionen Lebensversicherungskunden

SchockRund zwei Millionen Lebensversicherungskunden, deren Police in diesem oder im nächsten Jahr fällig wird, müssen mit Einbußen bei ihrer Ablaufsumme rechnen.
Wie das Nachrichtenmagazin FOCUS berichtet, will die Bundesregierung mit einer Gesetzesänderung die hälftige Beteiligung der Versicherten an den Bewertungsreserven einschränken. Entsprechende Pläne aus dem Bundesfinanzministerium sollen in den nächsten Wochen mit dem Bundesverbraucherschutzministerium sowie den Regierungsfraktionen abgestimmt werden. Die Neuregelung soll noch vor der Sommerpause verabschiedet werden, um den Lebensversicherungen einen größeren Kapitalpuffer zu ermöglichen.

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) dringt auf eine Neuregelung, weil sich die Bewertungsreserven festverzinslicher Wertpapiere infolge der Niedrigzinsphase explosionsartig erhöht haben. Deshalb begünstige die geltende Beteiligungsregel auch aus Sicht der Bundesregierung aktuell zur Auszahlung anstehende Verträge gegenüber dem übrigen Versichertenkollektiv, berichtet FOCUS. Das Mitglied der GDV-Hauptgeschäftsführung, Peter Schwark, sagte FOCUS: „Die Niedrigzinsen haben die Bewertungsreserven unnatürlich aufgeblasen. Es ist aber dadurch nicht mehr in der Kasse.“ Von der aktuellen Regelung profitierten nur die rund fünf Prozent der Versicherten, deren Policen jetzt fällig würden oder die aktuell kündigten. Alle anderen würden benachteiligt. „Durch die aktuelle Regelung erhalten 19 Kunden künftig weniger, damit der 20. heute mehr bekommt“, so Schwark. „Das kann nicht richtig sein.“

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Verbraucherschützer äußern dagegen massive Kritik an den diskutierten Einschränkungen bei den Lebensversicherungen. Der Vorstand des Bundes der Versicherten (BdV), Axel Kleinlein, sagte FOCUS: „Nicht den Unternehmen geht es schlecht, sondern nur den Kunden.“ Sie beobachteten die geplante Neuregelung deshalb mit Argusaugen. Es sei in Ordnung, dass Versicherungen extreme Schwankungen ausgleichen könnten. Sie dürften aber nicht noch mehr Möglichkeiten bekommen, „Geld vom Kunden weg zu parken“.

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