Dementsprechend gering ist auch die Bereitschaft, Geld mittels der Deutschland-Rente anzusparen, sollte diese tatsächlich eingeführt werden. Nur 26 Prozent gaben an, dass sie bestimmt oder wahrscheinlich in diese Form der privaten Altersvorsorge einzahlen würden. Lediglich in der Altersgruppe der 18- bis 25-Jährigen ist mit 39 Prozent dieser Anteil erkennbar höher. Die Deutschland-Rente soll nach den bisherigen Vorstellungen der drei Minister aus Hessen als Opting-out-System konzipiert werden, bei dem erst einmal alle Beschäftigten automatisch einbezogen werden, diese sich aber dagegen entscheiden können. Vor allem im Osten Deutschlands würden den Umfrageergebnissen zufolge viele dagegen optieren.
Die verbreitete Skepsis dürfte auch auf mangelndes Vertrauen in die Deutschland-Rente zurückzuführen sein. So sieht eine große Mehrheit die Gefahr, dass der Staat in Zeiten knapper Kassen das im Deutschland-Fonds angesammelte Geld zweckentfremdet verwendet und für die Einzahler dadurch geringere Leistungen gezahlt werden. Zwei Drittel der Befragten schätzen diese Gefahr als hoch oder sogar sehr hoch ein. Weitere 25 Prozent rechnen vielleicht damit. Damit fehlt knapp neun Zehntel der Bürger das Vertrauen in einen solchen vom Staat langfristig verwalteten Kapitalstock. Außerdem glaubt die Mehrheit nicht, dass der Staat ein besserer Fondsverwalter wäre als private Investmentgesellschaften.
Ein Ergebnis der Umfrage räumt zudem noch mit einem Vorurteil auf: Den Deutschen wird in der Regel eine große Abneigung gegenüber Aktienanlagen zugeschrieben. 61 Prozent der
Befragten vertraten dazu im Gegensatz die Auffassung, dass der Deutschland-Fonds einen hohen Aktienanteil halten sollte, damit höhere Renten gezahlt werden können.