Händler und Hersteller spüren eine stärkere Nachfrage nach Skihelmen, seit Ex-Rennfahrerprofi Michael Schumacher am Sonntag in Frankreich schwer gestürzt ist.
„Im Vergleich zur Vorjahr sind die Verkaufszahlen von Skihelmen in der Woche rund um Silvester fast doppelt so hoch“, sagte ein Sprecher des Sporthandelverbunds Intersport zu Handelsblatt Online. Allerdings sei nicht zu erwarten, dass dieser Boom über Wochen anhalten werde.
„Der Absatz von Skihelmen und Skibrillen ist seit Montag noch einmal signifikant gestiegen“, sagt auch Stefan Herzog, Geschäftsführer des Händlers Sport Scheck. „Da mittlerweile sehr viele Kunden einen Skihelm besitzen, sind die Zahlen mit 2009 aber nicht vergleichbar.“
[ad]
Damals war der frühere thüringische Ministerpräsident Dieter Althaus auf einer Skipiste in Österreich mit einer Frau kollidiert. Sie starb, Alt! haus erlitt schwere Verletzungen – und die Berichte führten zu einer Nachfrageexplosion bei Skihelm-Produzenten. In der Folge verdoppelte sich etwa beim Hersteller Uvex der Absatz von Skihelmen. Das fränkische Unternehmen steht auch hinter der Marke Alpina.
„Einen kleinen Anstieg des Absatzes können die Händler höchstwahrscheinlich erwarten“, sagt Uvex-Sports-Geschäftsführer Alexander Selch mit Blick auf den Schumacher-Unfall. „Aber es wird keinen Hype wie nach dem Althaus-Unfall geben.“ Denn mittlerweile tragen laut Selch mindestens drei von vier Skifahrern einen Helm, sodass das Geschäft hauptsächlich aus Ersatzkäufen bestehe. Das war 2009 noch anders, viele Skifahrer schafften sich den ersten Helm überhaupt an. Lieferengpässe seien jetzt nicht zu befürchten, verspricht Selch: „Die Sportfachhändler sind mit ausreichend Lagerbestand versorgt.“
[ad]