Chinesische Konsumenten besonders kaufwillig
Vor allem chinesische Verbraucher lassen sich vergleichsweise selten von ihren Autokaufabsichten abbringen (9%). Bei jedem dritten Interessenten aus China (33%) sind die Anschaffungspläne während der Corona-Krise gleichgeblieben, eine Mehrheit dieser Gruppe (58%) will sich nun sogar verstärkt ein Auto anschaffen. Eine etwas verhaltenere, aber dennoch positive Reaktion zeigen die US-amerikanischen Konsumenten. Auch hier gibt es deutlich mehr Menschen, bei denen sich die Autokaufabsicht seit Beginn der Pandemie verstärkt hat (33%), als Verbraucher, die ihre Anschaffungspläne inzwischen wieder überdacht haben (11%). Am zurückhaltendsten äußern sich die Befragten aus Brasilien (31%), Italien (31%) und Spanien (34%), wo etwa jeder dritte Autokaufinteressent wegen Corona mittlerweile weniger kaufwillig ist.
Verbraucher warten auf Preissenkungen und staatliche Subventionen
Diejenigen Autokaufinteressenten, deren Kaufbereitschaft seit dem Ausbruch des Coronavirus zurückgegangen ist, nennen vor allem finanzielle Sorgen als Hauptbeweggrund für ihr Zögern – sowohl in Deutschland (48%) als auch weltweit (66%). Viele Verbraucher spekulieren derzeit aber auch noch auf einen besseren Deal – vor allem in Deutschland. Beinahe jeder dritte Befragte dieser Gruppe (30%) wartet momentan noch darauf, dass die Preise aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Situation sinken werden. Fast jeder Fünfte (18%) will den Autokauf laut eigener Aussage hinauszögern, bis Anreizprogramme der Bundesregierung in Kraft treten (Abb.2).
Kleiner, günstiger, elektronischer: Corona verändert Konsumverhalten
Auch wenn das Coronavirus immer weniger Verbraucher dazu veranlasst, ihre Autokaufabsichten grundsätzlich in Frage zu stellen, so führt es doch zu massiven Verschiebungen beim Konsumverhalten. Knapp jeder dritte deutsche Autokaufinteressent (32%) würde infolge der Corona-Krise maximal den gleichen Preis für ein Auto ausgeben, oder weniger. Für mehr als jeden Fünften (22%) nimmt die Pandemie Einfluss auf den Zeitpunkt des Autokaufs, 18 Prozent überdenken den Typ des Motors bzw. die Antriebsart. Rund jeder achte Verbraucher (13%) glaubt außerdem, dass die Folgen des Coronavirus die Größe des nächsten gekauften Fahrzeuges beeinflussen wird (Abb.3).
Alexandra Stein, Chief Client Officer von Ipsos in Deutschland, zu den Studienergebnissen: »Die Corona-Krise hat die Dynamik in der Automobil-branche stark verändert. Konsumenten schauen momentan verstärkt auf günstige Angebote und Händlerrabatte und überlegen sich den geeigneten Zeitpunkt eines Autokaufs genau. Verändern wird sich aber auch die Motorisierung und die Größe der Autos. Bei der Fahrzeuggröße beobachten wir aktuell ein Downgrading, also die Wahl von Automobilen kleinerer Fahrzeugklassen. In Sachen Motorisierung sehen wir seit einiger Zeit einen klaren – und durch Corona beschleunigten – Trend hin zur Elektromobilität, zu Hybridmotoren und zu reinen Elektromotoren. Die nächste Ausgabe unserer ›Mobility Navigator‹-Studie wird sich daher auch im Kern mit Elektromobilität und den Anforderungen und Erwartungen der Kunden beschäftigen.«
Über die Studie:
Für diese Studie hat Ipsos insgesamt 22.005 Erwachsene in 11 Ländern befragt: Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Italien, Japan, Russland, Spanien und die USA.
Die erhobenen Daten werden so gewichtet, dass die Zusammensetzung der Stichprobe jedes Landes das demografische Profil der erwachsenen Bevölkerung gemäß den jüngsten Volkszählungsdaten des Landes am besten widerspiegelt. Die erhobenen Daten werden auch gewichtet, um jedem Land ein gleiches Gewicht in der gesamten „globalen“ Stichprobe zu geben.
In Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Spanien und den USA können die Online-Erhebungen als repräsentativ für die allgemeine Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter angesehen werden. Die Stichproben in Brasilien, China, Indien und Russland sind städtischer, gebildeter und/oder wohlhabender als die allgemeine Bevölkerung. Die Ergebnisse spiegeln daher eher die Ansichten der besser „vernetzten“ Bevölkerung wieder.