Die Autoindustrie setzt in Europa auf eine Trendwende in Folge der weltgrößten Automesse IAA, die Mitte September in Frankfurt ihre Tore öffnet. Doch im Gastgeberland Deutschland bestimmen weiter Preisnachlässe den Markt. So stieg der durchschnittliche Händler-Rabatt auf die 30 beliebtesten Modelle im August um 2,4 Prozentpunkte auf 20,4 Prozent. Das ist das Ergebnis der neuen Rabattstudie des Center Automotive Management (CAR), die dem Handelsblatt vorab vorliegt.
Rabatte sind ein zwiespältiges Instrument, um den Absatz zu fördern. Zwar stabilisieren sie die Produktion, aber dafür schmälern sie den Profit von Hersteller und Händler. Bereits vorhandene Kunden leiden am Wertverlust ihres Autos. Deshalb will beispielsweise Opel-Chef Karl-Thomas Neumann „von dieser Nachlass-Kultur runterkommen“ – zumindest bei neuen Modellen, sagte er zuletzt dem Handelsblatt.
Bisher gelingt die Abkehr aber nur teilweise. So bietet Opel bis zum 7. September Eintauschprämien für einen gebrauchten Opel in jedem Alter an. Durch die „Opel-Blitz-Aktion“ ist dann etwa der Zafira bei Internetvermittlern mit 36 Prozent Rabatt im Angebot und der Corsa mit 33 Prozent Rabatt.
Auch bei Marktführer Volkswagen steigen der CAR-Studie nach die Rabatte wieder. So sind die in die Jahre gekommenen Modelle Tiguan und Touran bei den vier großen Internetvermittlern mit 22 Prozent Rabatt erhältlich. Für beide Modelle bringt Volkswagen 2014 den Nachfolger. Das Modell mit dem größten Nachlass ist der Fiat Punto. Der Kundenvorteil beträgt 36,5 Prozent. „Von einer Trendwende ist der deutsche Automarkt noch weit entfernt“, sagte CAR-Chef Ferdinand Dudenhöffer dem Handelsblatt.