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Streit ums Sorgerecht: Welchen Herausforderungen sich Brad Pitt und Angelina Jolie nun stellen müssen

Angelina Jolie und Brad Pitt beim Cannes Film Festival 2007 (c) Georges Biard, Wikimedia

Angelina Jolie und Brad Pitt beim Cannes Film Festival 2007 (c) Georges Biard, Wikimedia

Vergangenen Monat reichte Angelina Jolie nach elf gemeinsamen Jahren – zwei davon verheiratet – die Scheidung von Brad Pitt ein. Während ein Ehevertrag Insidern zufolge klar die Finanzen zwischen beiden Hollywoodstars regelt, scheint die Frage nach dem Sorgerecht für die beiden Kinder in einem Rosenkrieg zu enden. Denn Jolie hat angeblich das alleinige Sorgerecht für Maddox (15), Zahara (11), Shiloh (10), Pax Thien (12) und die Zwillinge Vivienne und Knox (beide 8) beantragt. Dem Vater würde sie zugestehen, sie jederzeit zu besuchen.

Patricia M. Lee von der deutsch-amerikanischen Kanzlei Urban Thier & Federer P.A. weiß: „Häufig multiplizieren sich die Streitpunkte in einem Scheidungsverfahren, sobald Kinder involviert sind.“

Kindeswohl steht im Fokus

Für viele Beobachter ergab sich die Szenerie vollkommen überraschend: Hollywoods Vorzeigepaar Angelina Jolie und Brad Pitt reichte die Scheidung ein und bereits jetzt scheint klar, dass eine friedliche Einigung in Bezug auf die Kinder nicht möglich ist. So stellte Jolie bereits einen Antrag auf das alleinige Sorgerecht. Weltweit stehen Eltern bei einer Trennung vor den gleichen Herausforderungen wie derzeit Angelina Jolie und Brad Pitt. „Wenn es um das Sorge- oder das Aufenthaltsrecht geht, treffen Gerichte in den USA genauso wie in Deutschland eine Entscheidung zugunsten der Kinder. Allein ihr Wohlergehen steht im Zentrum der Urteilsfindung“, so die Expertin für Familienrecht.

„Grundsätzlich bevorzugen Richter Lösungen, die beiden Elternteilen erlauben, aktive Parteien im Leben des Nachwuchses zu bleiben.“ Im Fall der Familie Jolie-Pitt sollte es aufgrund des vorhandenen Vermögens jedoch auch unabhängig vom Wohnort kein Problem darstellen, anfallende Reisekosten zu tragen und somit ein enges Verhältnis zu beiden Elternteilen zu ermöglichen. Diese Tatsache mindert Jolies Aussichten auf das alleinige Sorgerecht erheblich. Würde der Fall Brangelina in Deutschland stattfinden und Pitt in Amerika leben wollen, gäbe es eine Möglichkeit für Angelina Jolie ihre Forderungen durchzusetzen. In den USA hingegen gestaltet sich das deutlich schwerer, es sei denn, es gäbe schlimme Dinge über den sechsfachen Vater zu berichten.

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt

Kurz nach dem Bekanntwerden der Trennung und der eingereichten Scheidung tauchten schwere Vorwürfe gegen Pitt auf. Ihm wurde sowohl Drogenmissbrauch als auch ein Aggressionsproblem vorgeworfen. Böse Zungen behaupten, dass Angelina Jolie diese Vorwürfe gestreut hätte, um sich einen Vorteil im Sorgerechtsprozess zu verschaffen. „Denn natürlich würden diese Anschuldigungen – sollte Jolie sie belegen können – einen enormen Vorteil bei der Urteilsfindung ausmachen“, weiß Patricia M. Lee.

Mit einer derartigen Strategie sind die Hollywoodstars nicht allein. Es kommt bei Scheidungsprozessen häufig vor, schlechte Angewohnheiten und Fehltritte des Partners publik zu machen, um sich selbst einen Vorteil zu verschaffen. „Jedoch sollte sich die Gerüchte streuende Partei darüber im Klaren sein, dass dieser Schachzug durchaus umgekehrte Folgen haben kann, wenn sich die Anschuldigungen nicht beweisen lassen“, so Patricia M. Lee. Da Jolie in den vergangenen Jahren immer wieder medienwirksam erklärt hat, dass Pitt fantastische Vaterqualitäten besitzt, können solche Behauptungen sogar dazu führen, dass generell an ihrer Glaubwürdigkeit gezweifelt wird.

Update

Mittlerweile sind neue Vorwürfe aufgetaucht: Angelina Jolie soll ihre Kinder während mehrerer Reisen in Kriegsgebiete mutwillig in Gefahr gebracht haben. Es scheint, als sei der Rosenkrieg im vollen Gange. Damit ist eine Einigung zugunsten der Kinder wohl in weite Ferne gerückt.

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