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Krankenkassen wollen Versicherungspflichtgrenze nicht senken

Die Forderung des neuen Vorsitzenden des Verbands der Privaten Krankenversicherung (PKV), Uwe Laue, nach einer Senkung der Versicherungspflichtgrenze sorgt für Empörung. „Die Forderung zeigt nur, dass bei der PKV Feuer unterm Dach ist. Und das sollen jetzt gesunde, gut verdienende GKV-Mitglieder löschen helfen. Das lehne ich ab,“ sagte der Vorstandschef des Bundesverbands der Ortskrankenkassen Jürgen Graalmann dem Handelsblatt.

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Auch nach Ansicht von SPD-Fraktionsvize Elke Ferner geht es der PKV nur darum, leichter an junge Versicherte heranzukommen, nachdem selbst bei Akademikern die Anfangsgehälter inzwischen oft unter der Pflichtgrenze von 52.200 Euro im Jahr lägen und sie daher nicht mehr in die PKV wechseln könnten. „Die Älteren und Kranken würde die PKV dann in gewohnter Manier durch Risikozuschläge zwingen, in der GKV zu bleiben.“ Ein! e solche Neuauflage der Rosinenpickerei zu Lasten gesetzlicher Kassen werde die SPD nicht zulassen, sagte Ferner dem Handelsblatt.

Graalmann ist überzeugt, dass selbst eine niedrigere Pflichtgrenze die „Grunderkrankung“ der privaten Kassen nicht kurieren könne. „Für viele PKV-Versicherte steigt die finanzielle Belastung so stark, dass sie im Alter auf Leistungen verzichten oder ihre Selbstbehalte erhöhen müssen.“ Konsequent wäre daher ein integrierter Versicherungsmarkt, „in dem alle frei wählen können, unabhängig von ihrem Einkommen oder Gesundheitszustand“. Diesen wolle auch die SPD, sagte Ferner. Auf diesem Markt sei auch Platz für die heutigen PKV-Unternehmen. „Sie müssten ihre Leistungen nur zu den gleichen Bedingungen wie gesetzliche Kassen anbieten, also insbesondere ohne Zuschläge für Kranke.“

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