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Kommt der Rechtsanspruch auf Ganztagsschulen nach der Wahl?

Die Mehrheit der Eltern wünscht Ganztagsschulen – 70 Prozent der Eltern in Deutschland wollen ihr Kind auf eine Ganztagsschule schicken. Nach einem Ergebnis einer Studie der Bertelsmann-Stiftung wünschen sich 32 Prozent der Eltern Ganztagsschulen, in denen sich für alle Schüler verbindlich der Unterricht bis nachmittags mit Freizeitphasen abwechselt, 38 Prozent wollen ein freiwilliges Nachmittagsprogramm. Allerdings besuchen nur 30,6 Prozent aller Schüler eine Ganztagsschule.

Das Angebot variiert zwischen Ost- und Westdeutschland deutlich: Während in Sachsen 78,5 Prozent der Schüler auf eine Ganztagsschule gehen, sind es in Bayern nur 11,4 Prozent. Ein flächendeckender Ausbau von gebundenen Ganztagsschulen würde Deutschland 9,4 Milliarden Euro kosten, schätzt die Bertelsmann-Stiftung. An gebundenen Ganztagsschulen werden die Stunden über den Tag verteilt, Unterricht wechselt mit Entspannungsphasen ab.

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Der stellvertretende CDU-Vorsitzende Thomas Strobl sagte dem Nachrichtenmagazin FOCUS, es sei „grotesk, dass wir derzeit bei der Betreuung der unter Sechsjährigen aufs Gaspedal drücken, aber bei der Nachmittagsbetreuung der Schulkinder stehen wir auf der Bremse“. Deshalb „brauchen wir einen Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz für alle Schüler. Das Anliegen brennt tausenden Familien unter den Nägeln“. Die Debatte um Kita-Plätze habe gezeigt, dass „bedarfsgerechter Ausbau offenbar nur passiert, wenn es einen Rechtsanspruch gibt“.

Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) schlug mit Blick auf die Kosten einen Kompromiss vor. „Dazu muss der Bund mit den Ländern ins Gespräch kommen.“ Weiter sagte die Ministerin: „Sicher ist: Mehr Ganztagsbetreuung zumindest in der Grundschule wird in den kommenden Jahren das nächste große Thema bei Vereinbarkeit von Familie und Beruf sein.“

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