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Welchen Kurs nimmt der Dow Jones im US-Wahljahr 2016?

© Fotalia

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Im November 2016 werden wir wissen, wer der nächste Präsident – oder die Präsidentin – der Vereinigten Staaten sein wird. Wie sich der deutsche Anleger mit Blick auf den aktuellen Zyklus der US-Präsidentschaftswahlen am besten positionieren kann.

Die jüngst aktualisierte SJB-Studie, die den historischen Kursverlauf des Dow Jones den US-Präsidentschaftszeiten gegenüberstellt, hat es wieder in überzeugender Weise belegt: Die US-Präsidentschaftswahlen wirken sich nach einem bestimmten Muster auf die Börsen aus. Wie stellt sich dieses Szenario in der zweiten Amtsperiode des im Dezember aus dem Amt scheidenden Barack Obama dar?

Um diese Frage zu untersuchen, hat das SJB Research den historischen Kursverlauf des Dow Jones Industrial Average (DJIA) vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis heute untersucht. Zwischen 1945 und 2016 haben 12 US-Präsidenten insgesamt 18 Amtszeiten hinter sich gebracht. Um die Börsenentwicklung der einzelnen Präsidentschaftsperioden
vergleichbar zu machen, wurden die historischen Kursdaten des DJIA aus allen Vierjahreszyklen zusammengebracht und die jährliche Renditeentwicklung ermittelt. Der Chartverlauf gibt die Jahresrendite des Dow Jones auf Eurobasis wider und stellt diese in den Kontext der historischen Extremrenditen. Es ergibt sich das Bild eines vierjährigen Durchschnittszyklus, dessen obere Grenze Insgesamt fällt Obamas Börsenbilanz der zweiten Amtszeit bislang eindeutig positiv aus – wofür es ein entscheidendes Argument gibt: Per Ende Februar 2016 ist noch keine einzige der bislang verzeichneten 39 Einjahresrenditen negativ, diese befinden sich vielmehr alle im grünen Bereich. „Ein Kunststück, das zuvor noch keinem anderen US-Präsidenten seit dem Zweiten Weltkrieg gelungen ist!“, hebt Bennewirtz hervor. Weitet sich die aktuelle Korrektur an den US-Börsen nicht zu einem Crash aus, werden die US-Börsen die Präsidentschaft Obamas in jedem Fall in guter Erinnerung behalten. Doch Bennewirtz betont: „Die SJB rechnet damit, dass sich die Renditezahlen im weiteren Jahresverlauf noch abschwächen und somit im Rahmen von Obamas zweiter Amtszeit auch den unteren Bereich der historischen Rendite-Bandbreite antesten werden. Angesichts steigender Zinsen und sinkender Wachstumsprognosen dürften negativen Renditezahlen im vierten Amtsjahr unvermeidlich sein.“ Welche Konsequenzen sollten Anleger daraus mit Blick auf mögliche Investitionen am US-Aktienmarkt ziehen?

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„Wer im aktuell laufenden US-Präsidentschaftswahlkampf den richtigen Einstiegszeitpunkt in US-Aktienfonds finden will, sollte auch saisonale Kursverläufe heranziehen“, hebt Bennewirtz hervor. Historische Studien des SJB FondsResearch belegen, dass Anleger anhand der durchschnittlichen Entwicklungen Tendenzaussagen und mögliche Wendepunkte ableiten können. So signalisiert der typische Verlauf des Dow Jones in Wahljahren der USA eine schwierige Phase bis in den August hinein. Während US-Standardwerte im Wahljahr bis Ende Mai zumeist „unter Wasser“ liegen und somit schwächere Notierungen aufweisen, ist im letzten Drittel des Jahres dann mit saisonalem Rückenwind zu rechnen. „Ein Verlaufsmuster, das sich für das laufende Jahr 2016 mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder als zutreffend erweisen dürfte“, stellt Bennewirtz klar. Denn nach weiter nachgebenden Kursen im Umfeld der Unsicherheit über den Ausgang der Präsidentschaftswahlen könnte sich Ende 2016 ein freundlicher Jahresausklang anschließen.

Absolut betrachtet legte der Dow Jones während der zweiten Präsidentschaft Barack Obamas deutlich zu: Ausgehend von Notierungen knapp über 13.100 Punkten bei Beginn der zweiten Amtszeit im Januar 2013 markierte das wichtigste US-Börsenbarometer ein neues Allzeithoch von 18.351 Punkten im Mai 2015 und liegt aktuell bei rund 17.500 Zählern. Per Mitte März 2016 hat der DJIA damit in der zweiten Amtszeit Obamas einen Anstieg von gut 34 Prozent zu verzeichnen. Ein rundherum überzeugender Wert, auch wenn er nicht an die Performance der ersten Amtszeit heranreicht, die mit +48,42 Prozent nochmals deutlich besser ausfällt.

Das von den absoluten Rekordständen keine fünf Prozent entfernte und damit weiterhin sehr ambitionierte Kursniveau des Dow Jones Industrial Average wirft die Frage auf, ob sich für Investoren der Einstieg in US-Aktien lohnt. „Aus Sicht des Antizyklikers nein“, macht SJB FondsExperte Gerd Bennewirtz seinen Standpunkt klar. „Die US-Börsen sind über sechs Jahre extrem gut gelaufen und immer noch nur wenig von ihren historischen Höchstständen entfernt. Das derzeitige Kurspotenzial wird vor allem durch die gerade begonnene US-Zinswende, die globalen Konjunktursorgen sowie die weiter grassierende Schuldenkrise begrenzt. Hinzu kommt: Der Preisverfall an den Rohstoffmärkten sowie das schwächelnde Wirtschaftswachstum Chinas werden genau wie die Präsidentschaftswahl ihre Auswirkungen auf den US-Aktienmarkt haben, sind aber nur schwerlich kalkulierbar.“

Da insgesamt die Risiken die Chancen am US-Aktienmarkt überwiegen, hat Bennewirtz einen anderen Ratschlag für FondsInvestoren parat: Anleger mit Vorliebe für US-Aktien sollten sich jetzt lieber zurückhalten und eine antizyklische Einstiegschance am Ende des zweiten Jahres der neuen US-Präsidentschaft abwarten. Denn egal, ob dann Hillary Clinton, Donald Trump oder jemand anderes das höchste Amt der USA innehat: Die historische Studie des SJB Research beweist, dass vom September des zweiten bis zum September des dritten Amtsjahres regelmäßig das größte Aufwärtspotenzial der Renditen gegeben ist: Dieses beträgt für den Dow Jones Index aktuell 26,63 Prozentpunkte in Euro. „Investoren, die sich beim Timing ihrer langfristigen US-Investments von diesen Erkenntnissen leiten lassen, können durch die Bezugnahme auf den historischen Verlauf des US-Präsidentschaftszyklus ihren Einstiegszeitpunkt optimieren“, betont Bennewirtz abschließend.

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